Hemhofer Laienbühne e.V.

Falsches Spiel im Wilden Westen

oder: Der große Coup von Wickenham

Handlung

Der triste Alltag in der verschlafenen Kleinstadt Wickenham ist geprägt von täglich gleichen Pokerrunden zwischen Pfarrer, Sheriff und Bankier. Der arbeitslose Totengräber versucht sich als Musikant und die Frauen vertreiben sich die Zeit im „Bund der modernen Westernladies“, wo ihnen ein Greenhorn – ein Zuagroaster – das feine Benehmen der weiten Welt näherbringt.
Alles scheint friedlich und geruhsam, bis die Revolverheldin Jessica James und kurz darauf die Postkutsche mit einer Kassette voll Geld eintreffen und das Leben der braven Kleinstadtbewohner gehörig auf den Kopf stellen. Doch am Ende ist alles anders als es scheint...   

 

Besetzung

Jessica James, Revolverheldin
Sam Colt, Sheriff
Sally, Bardame
Lilly, Barmädchen
Frank Money, Bankier
Lucinda Money, seine Frau
Thomas Pray, Pastor
Eleonore Pray, seine Schwester
Ernest Simple, Totengräber
Pierre Riennevablue
Jim / Bill
Spielleitung
Spielleitung

Aufführungen

1.
Dienstag
31.10.2017
20:00 Uhr
2.
Samstag
04.11.2017
20:00 Uhr
3.
Freitag
10.11.2017
20:00 Uhr
4.
Samstag
11.11.2017
20:00 Uhr
5.
Freitag
17.11.2017
20:00 Uhr
6.
Samstag
18.11.2017
20:00 Uhr
7.
Sonntag
19.11.2017
18:00 Uhr
8.
Freitag
24.11.2017
20:00 Uhr
9.
Samstag
25.11.2017
20:00 Uhr
10.
Sonntag
26.11.2017
18:00 Uhr

Weiteres

Spielleitung: Cilli Kriechbaum und Magdalena Restle

Plakatzeichnung: Hubbi Schlemer


 

Premierenbericht im OVB vom 6.11.17 (ungekürzt):

„Wie Ladies mit dem Colt umgehen“


PREMIERE DER HEMHOFER LAIENBÜHNE MIT „FALSCHES SPIEL IM WILDEN WESTEN“

Mit rauchendem Colt schlichtet Sally (Lisa Blank) den Streit zwischen Sheriff Sam Colt (Franz Kumpfmüller) und der Revolverheldin Jessica James (Christine Lechner) und sorgt so für Ruhe und Ordnung in ihrem Saloon (von links). re

Mit rauchendem Colt schlichtet Sally (Lisa Blank) den Streit zwischen Sheriff Sam Colt (Franz Kumpfmüller) und der Revolverheldin Jessica James (Christine Lechner) und sorgt so für Ruhe und Ordnung in ihrem Saloon (von links)

 

Hemhof – Mit Pferd, Postkutsche, verwegenen Gestalten und einer aufreizenden Westernlady lädt das von Hubbi Schlemer kunstvoll gezeichnete Plakat der Hemhofer Laienbühne nach Wickenham, einem Ort im wilden Westen ein. Die Theatertruppe mit dem gewissen Etwas und der Garantie auf gute Unterhaltung lockte schon bei der Premiere überaus viele Besucher in den voll besetzten Turnsaal des Stephanskirchner Schulhauses. Mit ansteckender Fröhlichkeit begrüßte die Vorsitzende Margareta Rotter das Premierenpublikum, bedankte sich bei allen „auf, vor, hinter und unter der Bühne“ und übergab das Wort an Eduard Huber, den Kulturreferenten von Bad Endorf. Herr Huber, selbst erfahrener Hobbyschauspieler, bezeichnete die Hemhofer Laienbühne als „Zierde des Ortes“, sprach seine Glückwünsche aus und freute sich auf seine wiederholte „Reise“ mit der Truppe – dieses Mal eben in den Wilden Westen.

Schon bevor sich der Vorhang öffnete, erklang typisches Klaviergeklimper. Gespannt richteten sich die Blicke auf den sich öffnenden Vorhang. Das Bühnenbild, professionell mit vielen Ideen und Details aufwendig gestaltet von Ralf Oelschlegel und seiner Truppe, erfüllte alle Erwartungen. Es entführte auf Anhieb in den Saloon der lebenslustigen und sinnenfreudigen Sally, frech, durchaus gewagt, sowie sehr leicht, fröhlich und gewinnend dargestellt von Lisa Blank. Zur Pokerrunde bei Sally haben sich die Stammgäste versammelt: der Sheriff Sam Colt (Franz Kumpfmüller), eine markante, souveräne und sehr beeindruckende Erscheinung, der Pfarrer Thomas Pray (Konrad Blank), gewitzt und verschmitzt, den weltlichen Genüssen durchaus zugetan trotz der Last des Beichtgeheimnisses, und der Bankier Frank Money (Ludwig Kriechbaum), geschniegelt und gestriegelt wie es sich gehört, und doch schmierig und mit manchem Ass im Ärmel. Rasch kommt es zum Streit, worauf der Sheriff seine Knarre zieht. Schnell wittert der Mann am Klavier seine Chance: Rasch zieht der im Hauptberuf eigentlich als Totengräber tätige, aber ziemlich unterbeschäftigte Ernest Simple (Felix Blank) seinen Meterstab, um für alle Fälle vorbereitet zu sein und belebt so mit treffsicherer Situationskomik die Aufführung. Beiläufig ist die Rede von einem großem Geldtransport, der in Wickenham erwartet wird. Plötzlich wiehern die Pferde, die Schwingtüre fliegt auf und der Raum wird erfüllt von Jessica James, der berühmten Revolverheldin. Ein Auftritt, der alle Klischees von echten Cowboys erfüllt, breitbeinig, ungehobelt, verwegen, mit markigen Sprüchen – aber eben von einer Frau, herausragend dargestellt von Christine Lechner. Ohne lange zu fackeln lässt sie die Herren nach ihrer Pistole tanzen. Im krassen Gegensatz dazu erscheint Monsieur Pierre Riennevablue (Flo Trautinger). Äußerst harmlos wirkend, feinsinnig, sehr kultiviert, mit durchgehendem französischem Akzent gelingt es ihm die Damenwelt zu begeistern. Was ist geplant bei seinem Treffen zum Tee im Saloon mit Sally, Eleonore Pray, der moralisch selbstverständlich vorbildlichen Pfarrersköchin (Mechthild Mitterer), deren Aussprache und Mimik allein schon die Lachmuskeln strapaziert, und Lucinda Money (Marianne Linner), der anständigen, standesgemäßen und überaus repräsentativen Ehefrau des Bankdirektors? Irgendwann beschleicht den Zuschauer die Vermutung, da stimmt doch was nicht, da läuft doch was im Hintergrund! Da spinnt sich hinter dem vordergründigen harmlosen Spiel doch was zusammen. Fragen tauchen auf: Wer ist eigentlich Jim (Maxi Korten), der da mit seltsamen Bart im Hintergrund auftaucht, umherschleicht, sich verzieht und eine erstaunliche Ähnlichkeit zu dem gesuchten Verbrecher auf dem Steckbrief hat? Und warum weint die herzige, liebe Lilly (Bernadette Zahler), Barmädchen und Lagerköchin, so herzzerreißend vor Sam Colt? Wer spielt mit wem? Um welches Spiel geht es eigentlich? Es war doch die Rede vom großen Coup von Wickenham! Wer spielt ein falsches Spiel? Wer schafft es schließlich alles zu entlarven und die wahren Übeltäter zur Strecke zu bringen? Und wie es sich für einen Western gehört, am Schluss „High Noon“ – die Stunde der Wahrheit naht und natürlich siegt das Gute!

Die Westernkomödie in drei Akten von Friedhelm Müller wurde von Cilli Kriechbaum und Magdalena Restle mit sicherem Gespür und findigen Ideen mit der Hemhofer Truppe bearbeitet und sehr treffend besetzt. Die Masken, Frisuren, Accessoires und abwechslungsreichen und wechselnden Kostüme zeigten wieder einmal das besondere Gespür fürs Detail, das zwischendrin zur schmunzelnden Bemerkung führt: „Schau mal, hast Du das gesehen – sogar Sporen?“ So sprang bei der Premiere der Funke rasch auf das Publikum über, das mit reichem Applaus seine Begeisterung zeigte.

re (Theresia E.)


 

OVB Voranzeige am 24.10.17:

 

Die Hemhofer Laienbühne bringt heuer erstmals den Wilden Westen auf die Bühne, doch in der Kleinstadt Wickenham scheint nicht viel los zu sein.

Alles Geschehen konzentriert sich auf die Pokerrunden zwischen Pfarrer, Sheriff und Bankier im Saloon und den Benimm-Unterricht der Frauen im „Bund der modernen Western-Ladies“. Dies soll sich jedoch entschieden ändern, als die Revolverheldin Jessica James und kurz darauf die Postkutsche mit einer großen Kassette Geld eintreffen. Die friedliche Welt der Kleinstadt wird aus den Angeln gehoben. Premiere feiert die Westernkomödie am Dienstag, 31. Oktober, um 20 Uhr. Die weiteren Aufführungen ....