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Wia da Raubritta d'Rita raubd...
Handlung
Eine Burg voller Schulden - doch woher das Geld nehmen, wenn man es nicht stehlen bzw. rauben kann? Der verarmte Ritter entführt in seiner Verzweiflung das wohhabende Burgfräulein Rita. Doch die scharfzüngige Rittersfrau macht ihm und seinem Gesinde das Leben schwer.
Besetzung
Aufführungen
Weiteres
Uraufführung
Regie: Cilli Kriechbaum und Magdalena Restle
Plakat- Zeichnung: Hubbi Schlemer
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Premierenbericht im OVB am 5.11.2015
Uraufführung an der Hemhofer Laienbühne:
"Wia da Raubritta d' Rita raubt ..."
Bad Endorf - Raschelndes Herbstlaub, Nebel, leuchtende Kürbisköpfe - gerade die richtige Stimmung für verfallene Burgen und verwegene Raubritter. In diesem geheimnisvollen Rahmen brachte die Hemhofer Laienspieltruppe mit der besonderen eigenen Note den Schwank "Wia da Raubritta d' Rita raubt..." auf die Bühne. Zu dieser Uraufführung begrüßte die Vorsitzende des Theatervereins, Anneliese Rotter, auch den Autor Thomas Brückner.
Das Stück lenkte die Blicke in die ritterlichen Gewölbe, ausgestattet mit mittelalterlichen Bildnissen und Möbeln - kunstvoll bis in die Einzelheiten, gestaltet von Ralf Oelschlegel und seinem Team.
Gar nicht herrschaftlich wuselt die Magd Urschl, gespielt von Margareta Rotter, mit treuherzigem Augenaufschlag und Körpereinsatz über die Bühne. Wie so oft versucht sie die Hinterlassenschaften des letzten Rittermahls zu entfernen. Alles andere als ritterlich übersieht, tritt und beschimpft sie dabei der von Spielschulden geplagte Herr Raubritter, geheimnisumwittert und in seiner verzweifelten Lage überzeugend dargestellt von Franz Kumpfmüller. Das Sammelsurium der dabei fallenden Schimpfwörter könnte für empfindliche Menschen vielleicht etwas derb klingen - war für die Ohren der Premierenbesucher aber immer wieder eine Einladung zum spontanen Lachen.
Berater in dieser misslichen Lage sind Mata, der Kundschafter, verschlagen und hintergründig dargestellt von Josef A. Kriechbaum, und die verwegenen Landsknechte Hinz und Kunz, mit Komik und Witz gespielt von Konrad Blank und Ludwig Kriechbaum. Voller Tatendrang stürzen sie sich in das benachbarte "Gei" und entführen die reiche Rita.
Sie ist jedoch kein wimmerndes, angstvolles, kleines Entführungsopfer. Das ehrenwürdige Fräulein beherrscht den Rittersaal, souverän und mit einer unnachahmlichen Präsenz dargestellt von Christine Lechner. Dabei dreht sie wortgewaltig, angstfrei und klar überlegen so manchen Spieß um.
Sogar die Köchin (Mechtild Mitterer), selbst nicht auf den Mund gefallen, wird von Rita in ihre Dienste gestellt. Zum Glück gibt es noch Knecht Delfi, dargestellt von Florian Trautinger. Dessen gekonnt in Szene gesetzten mittelalterlichen Visionen unter anderem über die Raubritter der Neuzeit werden sicher auch heute nicht überall gern gehört, wenn auch kein Scheiterhaufen mehr droht.
Die anregende Textvorlage Thomas Brückners karikierte auf sehr amüsante Weise die unterschiedlichen Charaktere, weckte so die Spielfreude der Truppe und beflügelte den Ideenreichtum der Regisseurinnen Cilli Kriechbaum und Magdalena Restle. Mit deren besonderen Sinn für die Inszenierung von Details schaffte es sogar ein kleines Mäuschen, die Blicke aller auf sich zu ziehen.
Autor Thomas Brückner im roten Pullover